Rüflensmühle

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Sonntag, 29. April 2012

Mühlkanal - "bedeutendes Zeugnis mittelalterlichen Wasserbaus"

Hier ein paar Impressionen eines mittelalterlichen Mühlkanals; er wird vor Ort auf den Hinweistafeln sogar als "bedeutendes Zeugnis" beschrieben. Wo könnte dieser herrliche, malerische Mühlkanal wohl sein?





Dann wollen wir es mal auflösen, unser Bilderrätsel: dieser wunderschöne Kanal befindet sich in Backnang, es handelt sich um den Kanal der Layer'schen- bzw. Burgermühle.







Was aber hat die Stadtverwaltung Backnang damit vor? Genau, er soll im Rahmen des Hochwasserschutzes von der Murr abgetrennt werden - und warum? Richtig, weil es zwischen 200.000 und 300.000 Euro kosten würde, jeweils einen Schütz am Anfang und einen Schütz am Ende einzubauen. Und man kann es sich schon denken: für so etwas hat man wie immer kein Geld, also muss auch diese Wasserkraftanlage weg. Dabei ist eine neue Anlage in gleicher Größe sogar noch teurer in der Errichtung und der Mühlkanal ist doch wirklich ein wunderschönes Biotop mitten in der Stadt!?

Ebenfalls bezeichnend dabei ist, dass Backnang schon im 13. Jahrhundert im Zeitalter der Industrialisierung war - nein, das war nicht das Mittelalter, wie manch einer denken könnte. Wie sagte doch Herr Bürgermeister Balzer über den Mühlkanal in der Backnanger Zeitung vom 10. März 2012: "Relikt der Backnanger Industriegeschichte". Naja, man darf sich ja mal um ein paar Jahre vertun, der Kanal ist ja auch erstmals um 1245 erwähnt worden, also kurz vor der Industrialisierung von Backnang ;-). Obwohl man fast vermuten könnte, dass Teile von Backnang heute noch in der Denkweise des Mittelalters verankert sind ;-)

Dazu hat mich bei der BUND-Veranstaltung Herr Willy Härtner von den Backnanger Grünen angesprochen. Er meinte, dass die Stadt wohl leider keinen Betreiber für die Wasserkraftanlage mehr hätte und deshalb die Anlage stilllegen müsse :-(. Mir gefallen die Anlage und der Kanal, also habe ich gleich angeboten, dass dies kein Problem ist und dass ich die Anlage vom derzeitigen Betreiber gerne übernehme. Komischerweise wusste dieser gar nichts davon, dass er die Wasserkraftanlage nicht mehr betreiben will, als ich ihn gefragt habe, welche Ablösesumme er sich denn vorstellen würde. Er hat dann sofort mit Herrn Härtner Kontakt aufgenommen; mal sehen, ob man diese Wasserkraftanlage retten kann.

Ja, offensichtlich mag man keine Wasserkraft in Backnang und Oppenweiler, wieso auch? Der Strom dort kommt ja aus der Steckdose...

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