Sehr geehrter Herr Klenk,
seit Wochen warte ich nun zur
Aufklärung der Hochwasserproblematik in Oppenweiler auf eine Stellungnahme von
Ihnen. Ich möchte Sie heute noch einmal um die Beantwortung meiner unten
angefügten Mail bitten. Darüber hinaus möchte ich Sie um eine weitere
Stellungnahme in Bezug auf die ganz aktuellen Baumaßnahmen in Oppenweiler
bitten.
In Ihrer Haushaltsrede 2012 vor
dem Gemeinderat in Oppenweiler haben Sie wörtlich folgendes gesagt:
„Und damit komme ich zu den
größten geplanten Investitionen 2012, keine Diskussion über die finanziellen
Belastungen für die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen von annähernd 10
Millionen Euro. Selbstverständlich kann man sich bei diesem Thema insgesamt auf
den Standpunkt stellen, die Entwicklung der Gemeinde hätte in den letzten sechs
Jahrzehnten so überhaupt nicht stattfinden dürfen. […] Ob andere darauf
Rücksicht genommen und gleichgezogen hätten, darf bezweifelt werden! Wir stehen
deshalb voll und ganz hinter den geplanten Schutzmaßnahmen für die Menschen,
Güter und letztendlich auch Arbeitsplätze. Wir wollen nicht, dass noch mehr
weitestgehend vermeidbares Leid über Familien und Schäden an Unternehmen im Ort
hereinbricht. Wenn Vertreter bestimmter Parteien in der Region sich deshalb
innerörtlichen Maßnahmen zum Schutz Betroffener in Oppenweiler verschließen,
dann haben wir dafür kein Verständnis, zumal es im Zusammenhang in der
Argumentation auch nicht von Sachkunde zeugt.“
Ich interpretiere Ihre
eigene Aussage so – bitte korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege –,
dass man in Oppenweiler die historische Hochwasserproblematik kannte? Deshalb
frage ich Sie an dieser Stelle noch einmal: wer trägt die Verantwortung für
dieses Handeln in Oppenweiler?
Des
Weiteren wurde in Oppenweiler - mit Ihrer Zustimmung - der innerörtliche
Hochwasserschutz auf den Weg gebracht. Im Zuge dieser Maßnahme wird ganz
aktuell ein bisheriger Acker mit einem Deich umbaut, d. h. die Murr
verliert hier weitere Fläche zur Ausuferung direkt am Ufer. Eine Fläche, auf
deren Hochwasserproblematik das Wasserwirtschaftsamt wohl bereits bei
Aufstellung des Bebauungsplanes hingewiesen hatte? Warum ist man also –
selbst nach Ihren eigenen Worten in der Haushaltsrede – auch 2013 in
Oppenweiler noch immer nicht bereit, damit aufzuhören, weitere Flächen am Fluss
neu zu bebauen?
Das
Resultat derartiger Bebauungen sieht man derzeit in halb Deutschland. Ein
vollkommener technischer Hochwasserschutz existiert nur in der Theorie; dass es
in der Praxis nicht funktioniert, zeigt das Hochwasser 2013 in Deutschland nur
allzu deutlich. Weshalb Sie auch vielleicht Ihre Aussagen in der Haushaltsrede
2012: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie stimmen sicher mit mir
darüber ein, dass gegen Hochwasser Dämme und Rückhaltebecken helfen!“ überdenken
und auch natürliche Rückhaltezonen in Ihre Überlegungen einbeziehen sollten wie
z. B. den noch unbebauten Acker in Oppenweiler?
Freundliche Grüße
Dr. Jürgen Küenzlen
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